Fotomarathon München

Zum 6. Mal gab es in München den  Fotomarathon München ! Was das ist? Man bekommt ein Hauptthema, insgesamt 12 Unterthemen und muss diese innerhalb von 8 Stunden in Fotos umsetzen. Abgegeben werden die Bilder so wie sie aus der Kamera kommen, also ohne Bildbearbeitung. Klingt verrückt, ist aber eine total coole Sache. Und die perfekte Gelegenheit für mich, mal fotografisch etwas anderes zu machen, etwas auszuprobieren, um die Ecke zu denken. Dieses Mal war es für mich besonders toll, weil ich mit vielen Menschen in Kontakt gekommen bin, die ich für die Umsetzung meiner Ideen brauchte und es waren alle sehr nette und fröhliche Begegnungen.

OBERTHEMA: München – eine Weltstadt mit Herz

UNTERTHEMEN:

  1. Sonne im Herzen: Die Sonne kam leider erst mittags raus und da man die Fotos ja in der Reihenfolge machen muss, wollte ich keine Zeit verlieren. Nachdem die Startnummer mit aufs erste Bild musste und meine Kreativität noch nicht warmgelaufen war, musste die Sonnenblume herhalten. Ratet mal, was ZUFÄLLIG in meinem Rucksack war – die kleine schwarze Herzerltafel, die bei meinen Newborns früher öfters mal im Einsatz war…
  2. Ein Herz und eine Seele: Bei den Vorbereitungen zum Slutwalk am Stachus habe ich diese beiden wunderbaren Frauen getroffen. Ich hatte mich bei einer ihrer Kolleginnen über den Slutwalk und die Hintergründe informiert (eine tolle Aktion!) und dann sind mir diese beiden sofort aufgefallen – das hat einfach gepasst!
  3. Herzschlag. „Herzschlag ist der Takt. Dubiduuu und ich tanz dazu.. “ fiel mir hier als erstes das Lied von der Münchner Freiheit ein. Und dann aber – Herzschlag – Puls – und was ist der Puls der Stadt? Natürlich die U-Bahn…
  4. Auf Herz und Nieren prüfen. Eigentlich wollte ich einen Bayern mit Schnauzer und Hut mit der Lupe fotografieren, die ich tatsächlich ebenfalls so im letzten Moment noch schnell in den Kamera-Rucksack gesteckt hatte. Nachdem ich aber fast eine Stunde auf der Suche nach einem Bayern verbracht habe, kam mir am Viktualienmarkt diese Braut in spe über den Weg gelaufen – ein Glücksfall! 
  5. Herzerfrischend. Mittlerweile taten mir ganz schön die Füße weh und so kam mir das Thema echt gelegen. Den Rindermarktbrunnen war dafür einfach ideal, weil er so viele unterschiedliche Stufen hat. Mit den Füßen im Wasser anderer Leute Füße zu fotografieren – perfekt! Sehr schnell fand sich auch hier eine fröhliche junge Dame, deren Beine ich fotografieren durfte. Und dann fiel mir auf, dass der schwarze Fleck in der Mitte einem Herzen doch ziemlich ähnlich sieht..
  6. Herzenswunsch: Zuerst sollte es ein Kind sein, dass seine Nase am Spielzeugladen platt drückt. Aber da habe ich mir erstmal lauter Absagen eingefangen oder hätte die Gesichter nicht zeigen dürfen. Und so holte ich mir am Sendlinger Tor erstmal die nächsten Themen und war ziemlich platt. Dann fiel mir ein – einer der größten Herzenswünsche der Frauen: schwanger sein. Nur war das gar nicht so einfach, denn ich hab einfach keine Schwangeren gesehen. Also wieder zurück zum Stachus-Untergeschoß, wo auf engstem Raum in kurzer Zeit viele Menschen vorbeikommen. Ich hab mich einfach mitten rein gestellt und die Augen offen gehalten. Ganze 20 Minuten lang (!). Aber ich habe bei meiner Mentorin gelernt, Geduld zu haben und dieses Mal wurde ich dafür auch belohnt! Kurz vor Ablauf meines mir selbst gestellten Ultimatums habe ich noch eine sehr sympathische Schwangere gefunden, die so nett war, mich ihren Bauch fotografieren zu lassen.
  7. Herzhaft: Eigentlich wollte ich mich neben eine Imbissbude stellen und jemanden ansprechen, der gerade etwas gekauft hatte, aber dieser nette junge Mann ist mir gleich nach dem Bild mit der Schwangeren einfach mit seiner Leberkassemmel über den Weg gelaufen und hat auch sofort ja gesagt!
  8. Herzblatt: Das Motiv hatte ich vorher schon mal fotografiert, aber eigentlich hatte es nicht gepasst. Es ist ja eigentlich auch ziemlich abstrakt, aber nochmal ein „Du-bist-mein-Herzblatt-Kuschelbild“ wollte ich nicht machen und ich wollte es einfach mal wagen. Allerdings müssen die Bilder ja in der Reihenfolge sein, also musste ich nochmal hin und es nochmal fotografieren. Es war aber nicht weit – ein Katzensprung rüber zum U-Bahn Ausgang beim Lenbachplatz.
  9. Wenn’s Herzerl in die Hose rutscht: Hier habe ich wirklich richtig lange überlegt und ewig nix gefunden. Eine erschreckte Kundin mit Blick aus der Umkleidekabine war irgendwie nicht so das Wahre, aber bei diesem Blick nach unten ist mir tatsächlich das Herz in die Hose gerutscht. Ich habe zwar keine echte Höhenangst, aber wohl war mir hier wahrlich nicht..
  10. Hand aufs Herz: Dieses T-Shirt einer fröhlchen Italienerin ist mir gleich danach über den Weg gelaufen und auch wenn das Thema hier schon sehr wörtlich genommen wird, hat es mir gut gefallen. Die Alternative wäre ein Beichtstuhl in einer Kirche gewesen, aber es ist kaum zu glauben – ich war in drei Kirchen und überall war gerade Messe. Also war nix mit fotografieren…
  11. Zwei Herzen im 3/4 Takt: Nach der letzten Kirche, der Frauenkirche wollte ich kurz verschnaufen und da kam mir der Brunnen am Frauenplatz sehr gelegen. Mir war gar nicht klar, dass es in München so viele Brunnen gibt! Das Licht leuchtete so wunderschön zwischen die Bäume durch und schnell fand sich eine junge Kanadierin und ihr Begleiter, die für mich „im 3/4 Takt tanzten“.
  12. Sich ein Herz fassen: Da saß ich nun, schon ziemlich erledigt und hatte weder Energie noch irgendeine Idee für das letzte Thema. Bis ich auf einmal beobachten konnte, wie sich ein Junge lange nicht traute, auf die Wasserpilze im Brunnen zu klettern. Da hab ich mal vorsichtshalber die Kamera schon bereit gehalten und siehe da – irgendwann hat er sich „ein Herz gefasst“ und den ersten Schritt gemacht..

Sooo! Also noch „schnell“ fertig abgegeben und den Rest des Abends habe ich verdienterweise mit einer lieben Kollegin im Biergarten verbracht. Ach ja – ich habe für meine Serie die Fotos mit meiner Nikon D750 und dem Lensbaby Composer Pro mit dem Sweet 35 Objektiv gemacht. Bei einigen Bildern scheine ich auf die Schnelle den Schärfepunkt nicht ganz richtig erwischt zu haben, aber das sehe ich eher nach dem Motto „Moment beats perfection“ 🙂 Das Wichtigste, aber was du bei einem Fotomarathon brauchst, ist nicht irgendeine coole Ausrüstung. Die geheimen Zutaten sind: Kreativität, Spontaneität – und GEDULD. Und gutes Schuhwerk! Das nächste Mal nehme ich mir einen GPS Tracker mit, denn das war im wahrsten Sinne ein MARATHON für mich, so viel bin ich gelaufen..

Ein dickes Dankeschön geht natürlich auch an das wunderbare Team vom Fotomarathon München für die wie immer perfekte Organisation. Ihr seid halt einfach die Besten! Danke für eure viele Arbeit, die tollen Ideen und für immer ein Lächeln auf den Lippen.. Es hat mir wieder so mega Spaß gemacht!!!

Habt Spaß beim Anschauen und drückt mir die Daumen!

 

NACHTRAG SEPTEMBER 2017:

Ich kann es immer noch nicht glauben, aber ich habe tatsächlich den 2. Platz belegt!!!!! Ich bin völlig sprachlos, und dankbar und glücklich darüber…

Die Siegerserien 2017 – Platz 1 bis 10

 

 

 

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